Kommunale Wärmeplanung

Hintergrund
Um die Wärmewende in Halle (Saale) voranzubringen, wird ein Transformationskonzept benötigt. Zielstellung ist die gemeinschaftliche Erarbeitung eines kommunalen Wärmeplans für die Stadt Halle (Saale) im Rahmen der Energie-Initiative Halle (Saale). Damit soll im Bereich der Wärmeversorgung das energiepolitische Zieldreieck von Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit umgesetzt werden.
Zur Erarbeitung eines kommunalen Wärmeplans wurden Fördermittel beantragt. Mit einer Bearbeitung wird erst nach Erhalt des Zuwendungsbescheids begonnen. Für die Erfolgswahrscheinlichkeit der Wärmewende ist es essenziell, dass der Plan auch realisierbar ist. Maßnahmen nicht nur nach technischen Kriterien zu bewerten, sondern auch die regulatorischen und wirtschaftlichen Aspekte zu berücksichtigen. Die Erarbeitung des kommunalen Wärmeplans soll daher mittels des umweltökonomischen Ansatzes erfolgen. Investiert wird in die Optionen, die technisch und wirtschaftlich machbar sind sowie den größten Mehrwert erzielen.

Zielstellung
Geplant ist die Erarbeitung eines kommunalen Wärmeplans für die Stadt Halle (Saale), der nicht nur Leitfaden für die Stadtplanung darstellt, sondern auch Planungssicherheit für Energieerzeuger, Netzbetreiber und Gebäudebesitzer verspricht. Untersuchungsgegenstände sind neben dem Fernwärmenetz auch die dezentrale Wärmeversorgung, die Netzinfrastruktur und die Energieeffizienz der Gebäude. Im Ergebnis sollen Eignungsgebiete für bestimmte Technologieoptionen in der Stadt ausgewiesen werden.
Durch eine breit aufgestellte Projektpartnerschaft mit den wichtigsten Akteuren der Energiebereitstellung und -verwendung wird von Beginn an bei der Konzepterstellung und anschließenden Projektumsetzung mitgewirkt. Neben der Stadtverwaltung, dem Dienstleistungszentrum Klimaschutz sowie der Energieversorgung Halle Netz wird von der EVH vor allem die Energie-Initiative Halle (Saale) in die Planerstellung einbezogen. Eine umfassende Beteiligung der interessierten Öffentlichkeit soll nicht nur die Akzeptanz sicherstellen, sondern hat auch eine beratende Funktion für den Versorgungsbereich, auf den die lokalen Akteure keinen direkten Einfluss haben.

Inhalt und Arbeitspakete
Das Konzept der kommunalen Wärmeplanung gliedert sich in acht Arbeitspakete. Das Arbeitspaket 1 beschäftigt sich mit der Bestandsanalyse sowie der Energie- und Treibhausgasbilanz. Gegenstand sind Gebäude und deren Versorgungsstruktur, Energiebedarfe, vorhandene Netzinfrastruktur sowie Energieerzeugungstechnologien. Die Energieeinsparungspotenziale zu analysieren, ist der Kern des Arbeitspaketes 2. Ermittelt werden die Potenziale zur Energieeffizienz im Gebäudebereich. Die Netzinfrastruktur wird auf Verdichtungs-, Ausbau- sowie Rückbaupotenziale geprüft. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Untersuchung klimaneutraler Erzeugungstechnologien. Es wird angestrebt, Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme zu ermitteln. Eine Bewertungsmatrix für die Technologieoptionen soll die technische Umsetzbarkeit monitoren und in die Umsetzungschancen in den jeweiligen Zonen des Stadtgebietes beurteilen. Im dritten Arbeitspaket werden eine Szenarienanalyse und eine umweltökonomische Bewertung der vor Ort machbaren Technologien vorgenommen, um die Maßnahmen über die Zeit unter geänderten Rahmenbedingungen zu bewerten. Um den kommunalen Wärmeplan zu erarbeiten, bedarf es weiterer fünf Arbeitspakete, wie gewisser Abstimmungsformate und die Erarbeitung einer Partizipationsstrategie. Auch die Erstellungen einer Kommunikationsstrategie und eines Controllingkonzeptes sind angedacht.