Photovoltaik auf kommunalen Dächern
Hintergrund
Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle, diese zu nutzen eine Herausforderung. Auch wenn die Energie im ausreichenden Maße verfügbar ist, werden ausreichend Flächen benötigt, um sie für unsere Zwecke nutzbar zu machen. Das politische Ziel erneuerbare Energien als Baustein zur Dekarbonisierung des Stromsektors in Halle bis 2030 zu nutzen und so die Energiewende vor Ort voranzutreiben. Dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger nach dezentraler Energieversorgung möchte die EVH GmbH nachkommen und eine optimale Flächenausnutzung innerhalb der Stadt erzielen. Mit wenig Flächenkonkurrenz bieten dabei Photovoltaik-Aufdachanlagen eine gute Möglichkeit in Richtung Unabhängigkeit und Autarkie.
Ausgangssituation
Flächenknappheit in der Stadt macht Maßnahmen wie die Errichtung von Photovoltaik-Dachanlagen notwendig. In einem Kooperationsprojekt zwischen EVH, Stadtverwaltung Halle (Saale) und kommunaler Wohnungswirtschaft werden ab 2023 Photovoltaikanlagen auf halleschen Dächern errichtet und in das Geschäftsfeld der Photovoltaik-Aufdach intensiviert. Objekte werden nach technischen, wirtschaftlichen und kundenspezifischen Kriterien favorisiert. Besonders geeignete Objekte sollen proaktiv mit PV ausgestattet werden. Statik, Netzanschlusssituation, Dachform und -ausrichtung sind neben Denkmalschutz, Verschattungen und Errichtungskosten kritische Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Geeignete Objekte müssen spezifisch nach komplexen Kriterien bewertet werden. Dazu erstellt die EVH GmbH aktuell eine Bewertungsmatrix, die es zulässt, eine detaillierte Bewertung aller Dächer vorzunehmen und Potenziale zu erkennen.
Zielstellung
Im Jahr 2023 ist geplant, Anlagen im unteren zweistelligen Bereich auf Halles Dächern zu errichten. Ab 2024 soll die Zahl der Anlagen noch deutlich erhöht werden. Das Screening der Flächen wird aber kontinuierlich fortgeführt. Es werden auch kundenspezifische Photovoltaik-Produkte entwickelt, um so viele Dächer wie möglich abzudecken und das gesamt Potenzial auszuschöpfen. Ziel ist es, alle kommunalen geeigneten Dächer bis zum Jahr 2026 mit Photovoltaik auszustatten. Ein weiteres großes Ziel ist die Etablierung des Mieterstrommodells bis Mitte des Jahres 2023. Dabei soll der erzeugte Strom mittels PV-Aufdachanlagen direkt, dass heißt ohne Netzdurchleitung an den Endverbraucher in diesem Gebäude oder Quartier geliefert und verbraucht werden. Dafür werden bereits jetzt verschiedene Pilotprojekte mit den Partnern der Energie-Initiative realisiert. Zusätzlich arbeitet die EVH an einem Regionalstrom Konzept, um allen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu bieten, am Vorteil von Photovoltaikanlagen teilzuhaben. Ziel ist es, den gesamten Strom bis 2030 zu dekarbonisieren.
Erste Ideen für Klimaschutzmaßnahmen
- Mieterstromkonzept bei der HWF
Die Hallesche Wohnungsgenossenschaft Freiheit eG startet erste Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Halle (Saale). Hier finden Sie den Steckbrief für diese Klimaschutzmaßnahme.
- Die GWG setzt auf erneuerbare Energien
Die Gesellschaft für Wohn- und Gewerbeimmobilien Halle-Neustadt mbH nutzt die Potenziale freier Dachflächen. Hier finden Sie den Steckbrief für diese Klimaschutzmaßnahme.
- Photovoltaik-Dachanlagen zur Stromerzeugung
Die Wohnungsgenossenschaft FROHE ZUKUNFT installierte Photovoltaikanlagen auf den Dachflächen des Gebäudebestands. Hier finden Sie den Steckbrief für diese Klimaschutzmaßnahme.
- PV-Anlagen auf Haltestellendächern
Auch kleinen, ungenutzten Flächen bedient sich die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG), um regenerative Energien zu gewinnen. Hier finden Sie den Steckbrief für diese Klimaschutzmaßnahme.
- Bürgerbeteiligung
Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit sich am Bau eines geographisch diversifizierten Portfolios von Photovoltaik-Anlagen zu beteiligen und so zur Energiewende aktiv etwas beitragen. Hier finden Sie den Steckbrief für diese Klimaschutzmaßnahme.