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Halle bewirbt sich um das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation

Das Bundesinstitut für Bau, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) beabsichtigt, ein „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ in den ostdeutschen Bundesländern zu errichten. Der entsprechende Standortwettbewerb wurde am 1. Juli 2022 eröffnet. Die Stadt Halle (Saale) bietet mit ihrer zentralen Lage, ihren hervorragenden lokalen, nationalen und internationalen Verkehrsanbindungen sowie ihrer innovativen und zukunftsweisenden wissenschaftlichen und kulturellen Landschaft ideale Standortbedingungen.

Erfolg: Halle bekommt Zukunftszentrum

Das „Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ soll bis 2028 in der Stadt Halle (Saale) entstehen. Das hat heute das Bundeskabinett entschieden, nachdem sich Halle im Wettbewerb u.a. mit Leipzig und Jena durchgesetzt hat. Das Zukunftszentrum soll am Riebeckplatz, im Zentrum der Stadt, mit bester Anbindung nach Deutschland und Europa errichtet werden.

„Die Stadtwerke Halle-Gruppe gratuliert und dankt dem Team der Stadt Halle, zu diesem historischen Erfolg. Wir freuen uns auf das Zukunftszentrum – eine großartige Anerkennung und Chance zugleich für Halle, die Region und das Land.“ sagt Matthias Lux, Vorsitzender Geschäftsführer der Stadtwerke Halle GmbH.

Das Zukunftszentrum soll als Ort des internationalen Dialogs entstehen. Wissenschaftliche Institute werden Transformations- und Veränderungsprozesse und auch das Leben von Morgen erforschen. Hochschulen, Netzwerke und die Menschen am Standort sollen aktiv eingebunden werden. Als zentrales Galerie- und Veranstaltungszentrum wird der Neubau ein Ort des kulturellen Erlebens. Der gesamte Stadtraum, die Stadt, das Land Sachsen-Anhalt, Deutschland und ein modernes Europa könnten von hier aus aktiv mitgestaltet werden.

Weitere Informationen zum Standortwettbewerb der Stadt Halle (Saale) als Bewerber Sachsen-Anhalts finden Sie auf der Internetseite der Stadt Halle (Saale).

  • Gelebte Transformation: Halle (Saale) im Wandel

    Halle (Saale) konnte als ostdeutsche Stadt im Zentrum des Chemiedreiecks seit 1990 wertvolle Erfahrungen für die erfolgreiche Bewältigung von tiefgreifenden politischen, sozioökonomischen, kulturellen und strukturellen Transformationsprozessen im Kontext der Deutschen Wiedervereinigung sammeln. Zudem steht Halle (Saale) aufgrund der Zusammenlegung der beiden Städte Halle an der Saale und Halle-Neustadt im Jahr 1990 wie keine andere ostdeutsche Stadt für Vereinigung. Tiefgreifende Transformationsprozesse und Vereinigung stellten die neu verbundene Stadtgesellschaft vor doppelte Herausforderungen, die keine andere Stadt in den neuen Bundesländern zu bewältigen hatte. Diese haben wir in der Zusammenarbeit von Kommune, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur gemeinsam angenommen und ernten mit der Bewertung unserer Stadt als eine der dynamischsten in ganz Deutschland nun die ersten Früchte.

  • Roadmap Klimaneutralität: Transformation gemeinsam und bezahlbar gestalten

    Klimaneutralität als gesellschaftliche Herausforderung

    Demografie und Digitalisierung beeinflussten die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse der letzten Jahre. Spätestens mit Inkrafttreten des Klimaschutzgesetzes prägt nun auch das Thema Dekarbonisierung alle Bereiche des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens.

    Die Bundesregierung hat mit dem Klimaschutzgesetz einen Rahmen festgelegt, wie Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden soll. Damit wird die Netto-Null im „Generationenvertrag für das Klima“ fünf Jahre früher angestrebt, als von der Europäischen Union vorgesehen. Klimaneutralität bedeutet, einen Gleichgewichtszustand zwischen der Emission von Kohlenstoff und dessen Aufnahme aus der Atmosphäre in sogenannten Kohlenstoffsenken zu erreichen. In Zahlen ausgedrückt: In den nächsten zwei Jahrzenten sind in Deutschland Minderungsmaßnahmen notwendig, die eine Einsparung von über 700 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid ermöglichen.

    Die Zielstellung der Stadt Halle (Saale) ist noch ambitionierter: Halle liegt mit einem Ausstoß von 4,2 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr und Kopf deutlich unter dem bundesdeutschen Durchschnitt von 7,9. Dieser Vorsprung soll erhalten bleiben, die Klimaneutralität deutlich früher erreicht werden.

  • Die Roadmap Klimaneutralität – der Masterplan für Halle

    Eine gesamtgesellschaftliche Transformation gelingt nur mit planvollem Vorgehen – im Rahmen der Roadmap wird dieser Masterplan für Halle (Saale) erarbeitet.

    Die Rahmenbedingungen für eine grundlegende Veränderung insbesondere des Wirtschaftssystems sind prinzipiell günstig. Neben dem politischen Bekenntnis und entsprechender Anreiz- und Ordnungspolitik ist Klimaschutz für Unternehmen mittlerweile ein Wettbewerbsvorteil. Banken, Lieferanten und Kunden verlangen zunehmend klimaneutrale Produkte und Dienstleistungen. Zudem begünstigen die Märkte Investitionen in „grüne“ Technologien.

    Die notwendigen Technologien für eine postfossile Gesellschaft sind weitestgehend vorhanden. Natürlich hängt deren Realisierung von den lokalen Rahmenbedingungen ab. Die eigentliche Herausforderung liegt hingegen in der wirtschaftlichen Machbarkeit. Produkte und Dienstleistungen müssen bezahlbar bleiben. Daher ist die Transformation in eine klimaneutrale Gesellschaft ein volkswirtschaftliches Optimierungsproblem. Und genau da setzt die Roadmap an.

  • Der Klimawürfel und der umweltökonomische Grundgedanke

    Mit der Roadmap werden keine Traumschlösser gebaut. Programme und Maßnahmen werden im Rahmen der Roadmap umgesetzt, wenn sie wirtschaftlich sind.

    Zentral ist dabei der umweltökonomische Gedanke. Programme und Maßnahmen werden nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes, sondern gleichzeitig unter dem der wirtschaftlichen Effizienz bewertet. Geld wird da investiert, wo mit möglichst wenig Mitteleinsatz die größtmögliche Verbesserung der Umweltleistung erreicht werden kann. Das entspricht nicht nur der Systemlogik der Wirtschaft, sondern ist Nachhaltigkeit im eigentlichen Wortsinn: Ressourcennutzung mit langfristig positiven Effekt für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt.

    Gelingen kann das durch einen systemischen Ansatz. Der Klimawürfel macht diesen sichtbar.

    Die Roadmap betrachtet sowohl die Bereitstellungsseite der Daseinsvorsorge als auch die der Ressourcenverwendung. Durch die Analyse des Gesamtsystems sind die volkswirtschaftlich kostenoptimalen Klimaschutzmaßnahmen identifizierbar. Produkte und Dienstleistungen werden damit nicht nur klimaneutral, sondern bleiben für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle (Saale) auch weiterhin bezahlbar.

  • Eine Partnerschaft als Erfolgsgarant

    26 Partner gründeten im Oktober 2016 die Energie-Initiative Halle (Saale). (Foto: Agentur Kappa)

    Ein breites Bündnis von lokalen Akteuren macht die systemische Betrachtung in Halle (Saale) möglich – die Energie-Initiative Halle (Saale). Als „Vorzeigeprojekt bzw. Projekt mit Modellcharakter“ wird die Initiative von der Deutschen Energie-Agentur (DENA) bezeichnet.

    Das Bündnis aus Wohnungsgesellschaften, Industrieunternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungeneinrichtungen, Krankenhäusern, der Stadt Halle (Saale) und weiteren Institutionen sowie den Stadtwerken Halle (Saale) GmbH und der EVH GmbH wurde 2016 ins Leben gerufen. Partnerschaftlich setzt die Initiative Projekte der Energiewende in und für die Stadt Halle (Saale) um. Anlass für den Zusammenschluss der lokalen Akteure war ursprünglich die Transformation der Fernwärmeversorgung. Mittlerweile umfasst die Partnerschaft eine große Bandbreite klimarelevanter Themen.

    Indem alle beteiligten Unternehmen und Institutionen im Projekt mitwirken, sind große Teile der klimapolitischen Handlungsfelder in der Stadt Halle (Saale) abgedeckt. Und, die Roadmap 2045 verfügt damit über konkrete Einflussmöglichkeiten auf Prozesse, Dienstleistungen und Produkte. Das ist ein entscheidender Erfolgsfaktor auf dem Weg zur Klimaneutralität. Zudem werden über die Partner ein großer Anteil der halleschen Bürger repräsentiert - als Mieter, Patienten, Kunden, Studierende.

  • Ein Programm für die nächsten Jahrzehnte

    Die Roadmap macht getätigte Klimaschutzmaßnahmen sichtbar. Bereits 130 kleine und große Projekte haben die Partner identifiziert und auf ihre Klimawirkung bewertet. Ergänzt um eine regelmäßige Klimabilanzierung in den einzelnen Unternehmen und Institutionen lässt sich der Handlungsbedarf für die nächsten Jahre ableiten.

    Die Roadmap umfasst die Energiewirtschaft, Gebäude, Verkehr, Industrie sowie Abfallwirtschaft und damit fast alle im Klimaschutzgesetz berücksichtigten Sektoren. In verschiedenen Arbeitsgruppen arbeiten die beteiligten Partner strategisch und fachlich eng zusammen und entwickeln Transformationspläne.

    Nicht alle Fragen der Transformation kann die Roadmap derzeit beantworten. Der Veränderungsprozess wird die Energie-Initiative Halle (Saale) sowie die gesamte Stadt die nächsten Jahre begleiten. Wichtige Meilensteine sind mit dem Ausstieg aus der Kohle und dem Einstieg in die regenerativen Energien bereits geschafft. Noch viele weitere werden im Rahmen der Roadmap folgen. Die Transformation in eine klimaneutrale Gesellschaft wird in Halle (Saale) gemeinsam und bezahlbar gestaltet.